Motiv auswählen, Abzug drücken und fertig ist die Aufnahme. Welche Bildpunkte oder Gegenstände auf dem Foto scharfgestellt werden sollen, lässt sich mit einem Klick auf die entsprechende Stelle des Bildes im Nachhinein justieren.
Welche Lichtfeldkameras gibt es bislang auf dem Markt?
Die erste kommerziell vertriebene Lichtfelkamera kommt aus Deutschland. Das Kieler Unternehmen Raytrix brachte 2010 das erste Modell auf den Markt. Die von Raytrix vertriebenen Geräte sind weniger für den Endverbraucher bestimmt, sondern werden primär in der Industrie und Forschung eingesetzt. Kameras der Raytrix GmbH werden von professionellen Fotografen auch zu kreativeren Zwecken, wie etwa Mode-Fotoshootings, eingesetzt.Das Unternehmen Lytro hingegen bietet eine solche Kamera bereits an. Deutsche Interessenten mussten sich lange gedulden. Bestellungen für die Lytro Lichtfeldkamera wurden nur aus wenigen Ländern entgegengenommen. Seit dem 15. Juli 2013 sind die Geräte der ersten Generation auch in Deutschland zu kaufen. Je nach Ausstattung kosten Sie dabei zwischen 199,- EUR und 299,- EUR.
2014 legte Lytro mit dem deutlich weiterentwickelten Modell Lytro ILLUM nach. Die zweite Generation der Lytro-Lichtfeldkameras ist viel mehr auf die Bedürfnisse von professionellen Photographen ausgelegt und übersteigt die technischen Möglichkeiten der ersten Generation um ein Vielfaches. Die Auflösung wurde von 11 Megaray auf 40 Megaray erhöht. Die Größe des Sensors hat sich verdreifacht und beträgt bei der ILLUM 1 Zoll. Auch die hauseigene Softwareplattform wurde noch einmal auf ein neues Niveau gehoben, um die kreativen Möglichkeiten in der Nachbearbeitung zu maximieren.
Diese Neuerungen hinterlassen Ihren Spuren natürlich auch im Preis. So kostet die Lytro ILLUM aktuell 544,60 EUR. Sie ist sicherlich keine Kamera für Jedermann. Wenn man Fotografie vollständig neu erleben möchte, so rentiert sich die Investition aber auf jeden Fall.
Was ist das Besondere an Lichtfeld-Fotos?
Lichtfeldkameras erfassen eine viel größere Menge an Informationen als herkömmliche Kameras, indem Sie das komplette Lichtfeld aufnehmen. Hierdurch ergeben sich nicht nur die bislang vorgestellten, sondern auch weitere vielfältige Möglichkeiten für die Fotografie und die Interaktion mit dem Bild, sei es im eigenen digitalen Fotoalbum oder den auf Websites veröffentlichten Bildern.Hier können Sie die Bilder der Lichtfeldkamera selber testen |
So lässt sich mit einer Lichtfeldkamera der Blickwinkel im Nachhinein leicht verstellen. Wenn Sie einen gewissen Gegenstand anfokussiert haben und dabei Ihren Kopf bewegen, bewegen sich die Objekte im Vorder- und im Hintergrund dem Blickwinkel entsprechend unterschiedlich. Bei Fotografien, die mit Lichtfeldkameras erstellt wurden, lässt sich dieser Effekt auf dem digitalen Bild erleben.
Diese Blickwinkelverschiebung nennt man auch den Parallax-3D-Effekt. In Zukunft sollen alle Bilder, die mit einer Lichtfeld-Kamera aufgenommen worden sind, standardmäßig auch als 3D-Bilder zur Verfügung stehen. Dies wird durch die Fülle an Informationen ermöglicht, die eine Lichtfeld-Aufnahme beinhaltet. Der 3D-Effekt ließe sich sowohl mit einer 3D-Brille nachempfinden, als auch über eine 3D-fähiges Wiedergabegerät darstellen. Dadurch, dass die gesamte Lichtfeldmenge erfasst wird, ließen sich sogar holographische Bilder darstellen.
Über alle weiteren Entwicklungen im Bereich der Lichtfeldkameras werden wir Sie natürlich auf dem Laufenden halten.